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Sanierung über zehn Jahre
Hauptbahnhof Hannover wird zur Großbaustelle
Die Bahn plant die umfangreichsten Bauarbeiten am und im Hauptbahnhof Hannover seit dessen Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie aus einem der HAZ vorliegenden Papier der Deutschen Bahn hervorgeht, sollen sich die Arbeiten von 2019 an über zehn Jahre hinziehen – mit massiven Auswirkungen für Bahnreisende.
Die Pläne lassen sich dem Papier „Umsetzungskonzept zum Projekt Hannover“ der Bahn-Planungstochter DB International entnehmen. Die Auswirkungen auf den Zugverkehr werden gewaltig sein. Auch Ladeninhaber sowie Passanten, von denen täglich mehr als eine Viertelmillion durch die Promenade im Hauptbahnhof spazieren, werden die jahrelange Großbaustelle zu spüren bekommen. Entschließt sich die Bahn dazu, den Bahnhof gleichzeitig zu erweitern, könnten die Arbeiten schon vor 2019 beginnen.
Gewaltige Kosten von 160 Millionen
Zuletzt war der Hauptbahnhof im Vorfeld der Expo herausgeputzt worden; gerade einmal 15 Jahre ist das her. Dieses Mal geht es jedoch nicht wie seinerzeit um eine Modernisierung mit zeitgemäßer Architektur und Nutzungsmöglichkeiten, sondern schlicht um die Funktionsfähigkeit für den Zugverkehr. „Infolge der verkehrlichen und betrieblichen Anforderungen stößt der Bahnhof mit seiner Infrastruktur leistungsmäßig an seine Kapazitätsgrenze. Gleichzeitig zeigen die Anlagen Ermüdungserscheinungen“, heißt es im Umsetzungskonzept. Abgenutzte Gleisanlagen, bröckelnde Bahnsteigkanten, Aufbauten auf den Bahnsteigen, Rolltreppen und Personenaufzüge müssen ausgetauscht oder repariert werden. Die Kosten schätzt DB International derzeit grob auf 160 Millionen Euro – mehr als anderthalb Mal soviel wie vor 15 Jahren.
Bahn rechnet mit verärgerten Kunden
Kopfzerbrechen bereiten den Planern vor allem die sogenannten Bahnsteig- und Gleisbrücken. Sie überspannen die darunterliegende Promenade mit Läden und Versorgungsanlagen. Ingenieure haben sie in die Schadensstufe vier einsortiert – die steht bei der Bahn für abrissreif. Auf einen Schlag könnten sie nur ersetzt werden, wenn die Bahn den Hauptbahnhof für längere Zeit komplett vom Netz nähme. „Eine Akzeptanz der Verkehrsteilnehmer als hauptsächlich Betroffene ist bei dieser Ausführungsart wohl kaum zu erlangen. Sie wird nicht weiter betrachtet“, schreiben die Planer.Stattdessen will die Bahn die Gleisbrücken nacheinander austauschen, woraus sich die lange Bauzeit ergibt. Für jede einzelne der insgesamt sechs Gleisbrücken sind etwa zwei Jahre Arbeit veranschlagt. Begonnen werden soll nach derzeitigem Stand mit den Gleisen 13 und 14 auf der Seite zum Raschplatz. Der wegen der hohen Auslastung besonders schwierige Part mit den hauptsächlich von der S-Bahn genutzten Gleisen 1 und 2 gleich hinter der Eingangshalle käme als letztes an die Reihe.
Kommen zwei neue Gleise?
Beeinträchtigungen für den Bahnverkehr zieht das „Projekt Hannover“ in jedem Fall nach sich. Um sie zu mildern, bringen die Planer den Bau von zwei zusätzlichen Gleisen mit den Nummern 15 und 16 auf der Seite zum Raschplatz ins Spiel. Sie würden nicht nur für die Bauphase gebraucht, sondern wegen der Engpässe im Bahnverkehr auf Dauer.