Mitglieder insgesamt: 689
Neuestes Mitglied: Der Hamelner
Cookie Control - www.Hannover-Busse.de/ verwendet einige Cookies, um Informationen auf Ihrem Computer zu speichern. [Lesen Sie mehr über unsere Cookies].
Bitte klicken Sie auf die Schaltfläche Cookies akzeptieren, um unsere Cookies zu akzeptieren.
Es sind nicht immer die "Randgruppen", die man verdächtigt, dass sie schwarzfahren und dann anschließend unangenehm auffallen ...
Hier ein Beispiel aus Dresden:
OBERREGIERUNGSRÄTIN GREIFT FAHRKARTENKONTROLLEUR TÄTLICH AN
DVB: 53-Jährige vor Gericht
Eine 53-jährige Oberregierungsrätin muss sich derzeit in Dresden vor Gericht verantworten. Sie soll einen Fahrkartenkontrolleur bespuckt, zweimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn als »impotentes Schwein« bezeichnet haben.
Wie die Dresdner Neueste Nachrichten vom Auftakt des Prozesses berichten, wurde die angeklagte Dame aus dem höheren Dienst von einer Kollegin des Kontrolleurs wiedererkannt. »Ja, ich erkenne sie wieder, das ist ja schließlich nicht alltäglich in diesem Alter. Sie wollte flüchten und hat furchtbar rumgeschrien«, sagte die Zeugin in der Verhandlung am Amtsgericht Dresden. Wie die Zeitung berichtet, ist auch die Zeugin Fahrkartenkontrolleurin und sei in ihrem Job einiges gewohnt. Das allerdings, was sie am Morgen des 19. August 2016 erlebt habe, habe wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Die 56-jährige Zeugin und ihr Kollege hatten in einer Straßenbahn der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB ) Tickets kontrolliert. Dabei trafen sie dem Bericht zufolge auch auf die Angeklagte, die eine Kurzzeitkarte vorgezeigt habe, mit dieser aber schon zu lange unterwegs gewesen sei. »Ich fragte nach ihrem Ausweis, sie hatte keinen und gab dann falsche Daten an«, so die Zeugin vor Gericht. Am Straßburger Platz seien die beiden Kontrolleure mit der Angeklagten ausgestiegen, dort sei die Situation dann eskaliert.
Gemäß Anklagschrift soll die Oberregierungsrätin den Kontrolleur bespuckt, ihn zweimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn als »impotentes Schwein« tituliert haben. Solche Ausbrüche, so schreibt die Zeitung kommentierend weiter, seien nicht nett, kämen leider gelegentlich aber vor. Nur sei die Angeklagte »keine erlebnisorientierte Jugendliche«, sondern 53 Jahre alt und Oberregierungsrätin. Aus dem »höheren Dienst« erwarte man solches Benehmen eigentlich nicht. »Ladylike ist etwas anderes«.
Die Angeklagte schilderte die Geschehnisse komplett anders. Sie habe nur vier Stationen weit fahren wollen und ihre Fahrkarte schon in ihre Tasche geworfen, da sie vorgehabt habe, an der nächsten Haltestelle auszusteigen. »Dann kamen die Kontrolleure und ich habe lange nach der Fahrkarte gesucht und musste mit ihnen weiterfahren, deshalb war die Fahrzeit überschritten«, so ihre Einlassung vor Gericht. Am Straßburger Platz habe sie der Kontrolleur gegen ein Gitter gedrückt und ihren Arm nach hinten gedreht. »Ich hatte zuvor einen Schlüsselbeinbruch und das tat wahnsinnig weh.« Es sei möglich, dass sie ihn gekratzt habe, geschlagen und angespuckt habe sie ihn aber nicht. »Ich hatte Schmerzen und habe mich ungerecht behandelt gefühlt. Deshalb habe ich auch falsche Angaben gemacht. Der Unterschied zwischen einer Kurz- und einer Langzeitfahrt ist doch nicht so erheblich.«
Die Aussagen der Angeklagten zur Kontrollstation stimmen nicht mit denen des Opfers und der Zeugin überein. Für das Gericht besteht noch einiges an Klärungsbedarf. Der Prozess wird fortgesetzt.
Quelle: Roter Renner
Bearbeitet von Railemy am 21.03.2018 13:31