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Genau 10 Tage vor Weihnachten ist es zumindest für zwei mittelständische Bieter zur bitteren Wahrheit geworden: Keiner von ihnen wird in seinem Stammgebiet vor der eigenen Haustür die Verkehre behalten.
Ab Sommer wird ein Verkehrsunternehmen aus Speyer (Rheinland-Pfalz) mit britischen Wurzeln* den Busverkehr im Linienbündel Diepholz Nordwest übernehmen. Tolle Weihnachtsbescherung.
Das haben der zuständige Aufgabenträgerverband ZVBN und der Landkreis Diepholz mit ihrer Politik wohl nicht erwartet, dass ein Großunternehmen aus Rheinland-Pfalz mit britischen Wurzeln bei uns im Flächenland Niedersachsen zum Zuge kommt. Fakt ist, ZVBN und Landkreis Diepholz wollten den Billigsten und nicht den besten Betreiber. Aus diesem Grund wählte man den gnadenlosen europaweiten Ausschreibungswettbewerb und nicht die mittelstandsfreundliche Vergabe. So viel zu den Schuldigen.
Eigenwirtschaftliche Verkehre mit Allgemeiner Vorschrift oder Direktvergaben an klein- und mittelständische Unternehmen hat man eine Absage erteilt. Lediglich der kommunale Betrieb, der auch nur im Teileigentum des Landkreises steht, wurde mit einer Direktvergabe komplett am Wettbewerb vorbei geschützt.
Nach den Sommerferien ist der Kollateralschaden im Landkreis Diepholz vorprogrammiert. Riesige – fast unlösbare – Probleme in den ZVBN-Verkehrsgebieten Ammerland-Ost, Osterholz und Verden haben zu Chaos und Ärger im dortigen ÖPNV gesorgt. Auch im Landkreis Nienburg kennt man diese Probleme. Immer dann, wenn ländliche Verkehre von außerhalb gefahren werden, kommt es zu solchen Katastrophen.
Die GVN-Fachvereinigung Omnibus und Touristik hat vor solchen Vergaben gewarnt und Lösungswege zum Wohle aller Beteiligten aufgezeigt. Schadenfreude? Beim GVN Fehlanzeige, denn wenn private Mittelständler verlieren, ist man nur wütend und traurig zugleich.
* BRH Viabus, Tochterunternehmen der britischen Marwyn European Transport (MET) (Anmerkung der Redaktion)
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